“Verlassenes Land”: Lesung mit deutsch-ukrainischen Gästen und Musik

Kerstin

Autorin
Am 17. August fand im Gemeinschaftshaus in Alfter vor ca. 65 Zuhörern, darunter auch zahlreiche Ukrainer, eine Lesung aus dem Buch "Verlassenes Land" statt. Autor Dr. Knuth Martens gab Einblick in die bewegenden Tage des Hilfstransports, die er selbst begleitete hat. Untermalt wurde der Abend durch die beiden Musikerinnen, Diana und Maria (15 und 16) aus Kiew. Der Kirchenchor Sankt Cäcilia aus Alfter-Impekoven zog mit einem hervorragend ausgewählten Beitrag ein Resümee des Abends: "Imagine all the people, livin' life in peace..." Der Friedenssong von John Lennon.
Menschenfreude Verlassenes Land

„Bei mir machen sich auch Zweifel breit. Hilfslieferungen in die Ukraine sind sicher notwendig, aber macht es auch Sinn, Spenden in Flüchtlingslager und an die ukrainische Grenze zu fahren? Es gibt ja schon Hilfe vor Ort. Außerdem werden die Menschen ohnehin nicht lange an diesen Orten bleiben und weiterziehen. …..Vielleicht doch etwas viel Aktionismus?“ (Auszug aus dem Buch Verlassenes Land von Knuth Martens)

Diese Fragen stellen sich sicherlich viele, die schon Kleidung und Spielsachen für einen Hilfstransport für geflohenen Menschen aus der Ukraine gespendet haben. So auch der 53-jährige Dr. Knuth Martens aus Brühl, der zusammen mit seiner Frau Stefanie Anfang März mit 12 Fahrzeugen, zwei LKWs und 39 Tonnen Hilfsgütern Richtung polnisch-ukrainische Grenze fuhr. Organisiert wurde der Transport durch den gemeinnützigen Verein „Menschenfreude“. Eine Woche lang verteilten die 24 Fahrer*innen in der Nähe der Grenze Dorohusk Kleidung, Spielzeuge, Hygieneartikel, Decken gegen die Eiseskälte, Nahrung und auch Geldspenden in unterschiedlichen Flüchtlingsunterkünften und an der Grenze.

Emotionale Erlebnisse aus “Verlassenes Land”

Knuth Martens hielt seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse eindrucksvoll in seinem Buch „Verlassenes Land: Über Menschen und Menschlichkeit im Ukraine-Krieg“ fest. Auf 120 Seiten beschreibt er von den bewegenden zwischenmenschlichen Begegnungen mit Geflohenen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet. Fotos am Ende des Buches vermitteln einen visuellen Eindruck von dem Erlebten. Der Hilfskonvoi brachte auch 37 Menschen von der Grenze nach Deutschland oder ins benachbarte Ausland mit, u. a. auch Daria und ihre Mutter, die bei Martens und seiner Frau im Auto mit nach Deutschland gefahren sind und mit denen Familie Martens bis heute in Kontakt steht. 

Vor rund 65 Zuhörern an diesem Sommerabend schildert der Autor seine Erlebnisse.

Am 17. August fand im Gieldsdorfer Dorfgemeinschaftshaus vor ca. 65 interessierten Zuhörern, darunter auch viele Ukrainer, die Lesung aus dem Buch statt. Einer von den vier am Abend anwesenden Mitverantwortlichen des Dorfgemeinschaftshaus – Albert Schäfer – eröffnete den Abend. Gefolgt von einer Rede des Gründers und Vorsitzenden des Vereins Menschenfreude, Jürgen Perteck. Bevor Martens mit seiner Lesung begann, erzählte er, wie es überhaupt zu der Buchidee gekommen ist, denn ursprünglich hatte er nicht geplant, ein Buch zu schreiben. Als ihn aber immer mehr Menschen nach seinen Erlebnissen fragten, begann er, diese aufzuschreiben. Martens möchte mit seinem Buch und den Schilderungen einzelner Flüchtlingsschicksale für weitere Hilfe werben.

Neben Einblicken ins Buch gibt Knuth Martens auch Einblicke in die Ideenfindung.

Der Erlös der Veranstaltung sowie aus dem Buchverkauf, gehen an den Verein Menschenfreude und unterstützen damit weiter vom Krieg betroffene Familien. Seit dem ersten Hilfskonvoi vor über vier Monaten fahren alle 2-3 Wochen weitere Hilfstransporte des Vereins in Richtung Ukraine.

Ukrainische Musikerinnen lassen Abend ausklingen

Musikalisch untermalt wurde der Abend durch zwei junge Ukrainerinnen, Diana und Maria,  15 und 16 Jahre alt, aus Kiew, die beide mit ihren Müttern am 10. März aus der Ukraine geflohen sind und jetzt in Bonn wohnen. Beide zeigten eindrucksvoll ihr Musiktalent und sangen bewegende ukrainische Lieder aus ihrer Heimat, die das Publikum emotional sehr berührt haben. 

Mit ukrainischer Musik fand der Abend einen feierlichen Ausklang und wird allen positiver in Erinnerung bleiben.

Musikalisch untermalt wurde der Abend durch zwei junge Ukrainerinnen, Diana und Maria,  15 und 16 Jahre alt, aus Kiew, die beide mit ihren Müttern am 10. März aus der Ukraine geflohen sind und jetzt in Bonn wohnen. Beide zeigten eindrucksvoll ihr Musiktalent und sangen bewegende ukrainische Lieder aus ihrer Heimat, die das Publikum emotional sehr berührt haben. 

Abgerundet wurde die Lesung durch den Kirchenchor „St. Cäcilia“ aus Alfter-Impekoven und Chorleiter René Breuer, u. a. mit dem Lied „Imagine“ von John Lennon, welches seit Beginn des Krieges zur Hymne der Ukraine wurde. „Imagine there’s no countries, it isn’t hard to do, nothing to kill or die for….” Das würden wir uns alle wünschen.

Mehr Informationen zum Buch

Erhältlich ist das Buch im stationären Buchhandel und online. Größere Bestellungen nehmen Jürgen Perteck, Kathrin Anderseck und Knuth Martens auch gerne per Email entgegen.

Info zur Ukraine-Hilfe von Menschenfreude e.V.

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