In unseren Medien melden wir uns Anfang Januar 2023 zurück. Wir wünschen Euch allen ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten, gesunden Start ins neue Jahr. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in 2023!
Und nun wünschen wir viel Freude bei der Lektüre des Weihnachtsgrußes.
Weihnachtsgruß 2022
von Theologe Dr. Ulf Beiderbeck
„… durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes,
durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe,
auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes,
und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“(Evangelium nach Lukas 1,78f., Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)
Es ist ein kleiner Ausschnitt aus einem großen Text der Weltliteratur. Es ist die Aktualisierung uralter Hoffnung. Es ist ein Blick in die Tiefe unseres Menschseins.
Finsternis … Schatten … Tod. Wir kommen aus einem besonderen Jahr. Wer hätte je gedacht, dass Friedenshoffnungen und Abrüstungspläne in wenigen Wochen von Aufrüstungsinitiativen und Kriegsrealität abgelöst werden können?
Finsternis … Schatten … Tod. Unter dem Eindruck des Ukraine-Russland-Konflikts geraten so viele andere Konflikte, Krisen und Katastrophen in dessen Schatten. Und es zieht sich vielerorts und global in die Länge, was doch eigentlich ein Ende finden sollte.
Finsternis … Schatten … Tod. Das alles hat auch seine individuelle Seite und jede*r hat da seine eigenen Bilder aus den Bereichen, in denen sie oder er lebt. Schließlich sind es nicht die großen Zusammenhänge, die das Leben verdunkeln, sondern deren Auswirkungen auf dich und deine Mitmenschen.
Es ist das Dunkel auf den rumänischen Müllhalden oder in den griechischen Flüchtlingscamps. Es sind die imaginären Schatten, die dort fehlen, wo sich Wüsten ausbreiten. Es ist das Elend der Menschen, deren Freude genommen wird, weil sich das Leben gegen sie zu richten scheint.
Licht aus der Höhe. Licht, das ins Dunkel kommt, so dass die Schatten erblassen – Licht, das die Finsternis erhellt. Licht, das ankommt. Und der Weg des Friedens. Da haben sich Menschen auf den Weg gemacht. Manche Wege waren weit und andere gingen nach nebenan. Es waren Wege zu Menschen. Es waren und sind Menschen, die unter den Zusammenhängen, in denen sie leben, leiden. Es gab andere Menschen, die einen Weg zu ihnen fanden.
Der kleine Ausschnitt Weltliteratur stammt aus der Heiligen Schrift der Christ*innen. Er macht auf das Leben aufmerksam und spricht die Sehnsucht an, die in uns allen lebt. Es ist die Sehnsucht nach dem Licht, das die Finsternis nicht selbst überlässt. Es ist die Hoffnung auf das Licht, das uns im Dunkel besucht. Und da, wo göttliche und herzliche Barmherzigkeit greifbar wird und die Finsternis erhellt, kann sie entstehen: die „Menschenfreude“.
Ein frohes Weihnachtsfest in fern & nah!
Ulf Beiderbeck
Weiterführende Informationen
- Mehr Informationen über Menschenfreude: www.menschenfreude.org, bei Instagram oder Facebook.
- Als gemeinnütziger Verein freuen wir uns stets über Spenden, die unsere Arbeit möglich machen. Wir bedanken uns ganz herzlich.